Politische Bildung
Politische Bildung soll die Kinder und Jugendlichen dazu befähigen, gesellschaftliche Probleme kriteriengestützt zu beurteilen und aktiv als mündige Bürger*innen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das Staatliche Schulamt Nordthüringen unterstützt schulische Projektvorhaben, die dies zum Ziel haben und berät interessierte Lehrkräfte zu Projektideen und Fördermöglichkeiten. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, individuelle Fortbildungsangebote und Informationsveranstaltungen durchzuführen.
Newsletter zu kulturellen und politischen Themen
Das Staatliche Schulamt Nordthüringen gibt einen Newsletter für kulturelle und politische Bildung in Nordthüringen. Darin wird regelmäßig über aktuelle Entwicklungen, Unterrichtsmaterialien, außerschulische Lernorte, Kooperations- und Projektpartner sowie über geplante Veranstaltungen informiert.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Ansprechpartnerin Jessica Kellner.

Aktuelle Angebote und Veranstaltungshinweise
Lehrer*innenfortbildung: Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher als Quellen zur Geschichte des Nationalsozialismus
Viele jüdische Kinder und Jugendliche schrieben während der nationalsozialistischen Verfolgung Tagebuch. Mit ihren Schilderungen eröffnen uns Tagebücher persönliche Zugänge zum Alltag und Erleben der Verfasserinnen und Verfasser. Für die historisch-politische Bildung zum Nationalsozialismus bieten Tagebücher der von Ausgrenzung und Verfolgung betroffenen Jugendlichen vielseitige didaktische Möglichkeiten. Ziel der Fortbildung ist es, in die neue Sonderausstellung "Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner" am Erinnerungsort Topf & Söhne einzuführen, die wissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung mit diesen besonderen historischen Quellen vorzustellen und über die Angebotsformate am Erinnerungsort zu informieren. Die Veranstaltung findet am 08.06.2023 von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr am Erinnerungsort Topf & Söhne in Erfurt statt.
Anne Frank Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ in Sondershausen
Vom 09. November bis 01. Dezember 2023 wird die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ des Anne Frank Zentrums Berlin in den Räumlichkeiten des Schlossmuseums Sondershausen zu sehen sein. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Lebensgeschichte Anne Franks und setzt sich thematisch mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung auseinander. Zudem wird auch die Bedeutung von Freiheit und Gleichberechtigung für die Demokratie in den Blick genommen. Durch die Ausstellung werden Schüler*innen des Geschwister Scholl Gymnasiums Sondershausen führen, die zuvor vom Anne Frank Zentrum zu Peer Guides ausgebildet werden. Parallel wird es ein Bildungsangebot vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Thüringen geben. Eingeladen sind alle Schüler*innen der Regelschulen, Gemeinschaftsschulen, Förderschulen, der Gymnasien und der Berufsbildenden Schule aus dem Kyffhäuserkreis ab der Klassenstufe 9.
Gefördert wird das Gesamtprojekt durch die Partnerschaft für Demokratie im Kyffhäuserkeis.
Weitere Informationen zur Ausstellung und den Ausstellungsflyer (Quelle: Anne Frank Zentrum, PDF, nicht barrierefrei, 1533 kB) erhalten Sie auf der Homepage des Anne Frank Zentrums.
Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“ in Erfurt
Bereits zum dritten Mal findet in Erfurt die Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“ statt, die an die Bücherverbrennungen von 1933 in Erfurt erinnern soll. Dazu gibt es unter anderem thematisch passende Angebote der Kinder- und Jugendbibliothek Erfurt, im Egapark sowie vom Erinnerungsort Topf & Söhne. Letztere bieten am 08. Juni 2023 von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr eine Fortbildungsveranstaltung für Geschichtslehrkräfte zum Thema „Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher als Quellen zur Geschichte des Nationalsozialismus“ an. Diese finden Sie im Veranstaltungskatalog des Thüringer Schulportals unter der Veranstaltungsnummer: 248200901.
Für weitere Informationen rund um die Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“ nutzen Sie den veröffentlichten Flyer (PDF, nicht barrierefrei, 827 kB).

Browsergame: „Mission 1929 – Freiheit unter Druck“
Der Verein Weimarer Republik e.V. setzt sich dafür ein die Erinnerung an die Weimarer Republik lebendig zu halten und die Erfahrungen von damals für den Erhalt und Schutz unserer heutigen Demokratie nutzbar zu machen. Daraus ist nun das Browsergame „Mission 1929 – Freiheit unter Druck“ entstanden. In diesem Spiel geht es darum, die Journalistin Eva Neumann im Jahr 1929 dabei zu unterstützen, die Menschen vor der Gefahren für die Demokratie zu warnen. Mit Flugblättern auf Litfass-Säulen möchte sie, ähnlich wie in heutigen Blogs, auf bedenkliche Entwicklungen hinweisen und zur Verteidigung der Demokratie aufrufen. Dabei nutzt sie ein Netzwerk sehr unterschiedlicher Personen in ihrem Umfeld, von dem sie Informationen über Ereignisse aller Art erhält. Die Spielenden müssen erkennen, welche davon wirklich wichtig sind, und Eva beim Druck der Plakate helfen. Das Spiel ist eine ideale und abwechslungsreiche Ergänzung für den Geschichtsunterricht. Zudem gibt es Handreichungen, die Sie dabei unterstützen sollen, das Spiel in Ihren Unterricht einzubetten.
Wenn Sie als Lehrkraft das Spiel in Ihrem Unterricht einbeziehen möchten, können Sie es auf der Homepage von Mission 1929 kostenfrei abrufen.

Vor dem Verschwinden. Spurensuche nach vergessener Kunst aus der DDR
Anmeldungen sind weiterhin ausdrücklich erwünscht!
Das Projekt der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße im Zeitraum Januar 2022 bis einschließlich 8. September 2023 ermuntert Schulklassen der weiterführenden Schulen zur Spurensuche nach architekturbezogener Kunst aus der DDR und lässt sie selbst künstlerisch aktiv werden. Sie wählen lokale Kunstwerke aus der DDR aus, die Teil des öffentlichen Raums, in Depots eingelagert oder verschwunden sein können. Schulklassen ab Klassenstufe 9 können teilnehmen.
Während des fünftägigen Projekts besuchen die Jugendlichen die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt, erforschen in ihrem Heimatort die Geschichte des Kunstwerks und erstellen mit lokalen Künstler*innen eigene Kunstwerke oder produzieren Videos, Podcasts und andere Medien.
Sie sind am Projekt interessiert?
Kontakt: Lisa Ströer
Telefon: 0361/2192120
E-Mail: stroeer(at)stiftung-ettersberg.de
Weitere Informationen (PDF, nicht barrierefrei, 141 kB)
Webseite zum Projekt
Kinofilm: Schulen dieser Welt
Die französische Regisseurin Emilie Thérond hat sich in SCHULEN DIESER WELT den essenziellen Themen Bildung und Chancengleichheit gewidmet. In diesem Film porträtiert und begleitet sie drei beeindruckende Frauen (Svetlana Vassileva, Sandrine Zongo und Taslima Akter) aus drei unterschiedlichen Kulturkreisen, die sich entgegen allen Hindernissen einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben: Kindern ihr ganzes Wissen weiterzugeben und sie möglichst gut auf das Leben vorzubereiten – wohl wissend, dass die Zukunft der Kinder mitunter in ihren Händen liegt. Der Film ist eine Liebeserklärung an den Lehrer*innenberuf und widmet sich zudem den Themen Chancengerechtigkeit, Frauen- und Kinderrechte und Berufswahl und ist daher nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für Schulklassen ab der 6. Klasse interessant.
Kinostart: 27.04.2023
Weiterführende Informationen und das Filmheft finden Sie auf der Internetseite von Vision Kino. Wenn Sie sich für Sonderfilmvorführungen interessieren, dann wenden Sie sich bitte an: Charlotte Selbach (E-Mail).

Aktivierung erforderlich
Weitere Informationen zum
Förderfond: Deutsches Kinderhilfswerk und Freistaat Thüringen fördern Kinderrechte und Beteiligungs-Projekte
Mit dem Gemeinschaftsfonds, den es seit dem Jahr 2012 gibt, streben das Land Thüringen und das Deutsche Kinderhilfswerk an, ein stärkeres Bewusstsein für Kinderrechte und ihre Umsetzung zu vermitteln. Durch den Förderfond „Kinderrechte stärken“ können Projekte, Einrichtungen und Initiativen in Thüringen finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 5.000 Euro erhalten, die die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zum Grundsatz ihrer Arbeit machen. Vorrangig werden solche Projekte gefördert, die sich für die Verbreitung und Durchsetzung von Kinderrechten engagieren und bei denen Kinder und Jugendliche von Anfang an mitentscheiden können. Die Projekte sollen beispielgebend für die fachliche Weiterentwicklung in Thüringen sein.
Wichtige Erfahrungen im sozialen Gemeinwesen werden von Kindern und Jugendlichen in der Kindertagesstätte, in der Schule sowie in der außerschulischen Jugendbildung gesammelt. Der Förderfonds unterstützt daher Maßnahmen, die die altersgemäße Mitwirkung in pädagogischen Feldern und Einrichtungen fördern. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Beteiligung an politischen Prozessen und Entscheidungen sowie die Mitwirkung im Rahmen von Projekten.
Sie haben Interesse, ein solches Projekt durchzuführen? Dann können Sie sich auf der Internetseite des Deutschen Kinderhilfswerks e.V. über die Förderrichtlinien und die Antragstellung informieren.
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Vorurteile und daraus resultierende Diskriminierung spielen leider immer wieder eine Rolle in unserem gesellschaftlichen Alltag. Umso schöner ist es, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die sich aktiv gegen Diskriminierung und für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen und ihre Schule zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ machen.
Falls Sie auch Interesse haben, sich als Schule damit auseinanderzusetzen und sich an diesem Netzwerk zu beteiligen, dann können Sie sich an direkt an die Landeskoordinatorinnen in Thüringen wenden.
Landeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Thüringen
Arlett Symanowski und Konstanze Illmer
E-Mail
Einblicke in die schulische Projektarbeit in Nordthüringen

Schüler*innenprojekt „Spurensuche“ der Regelschule Worbis
Schüler*innen der Regelschule Worbis der Klassenstufe 9 begaben sich im Rahmen des Schulprojekts in Kooperation mit dem Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. im Mai 2023 auf Spurensuche an einen historischen Ort. In Teistungen, wo jahrelang eine unüberwindbare Grenze die beiden deutschen Staaten trennte und heute ein Museum daran erinnert, suchten die Jugendlichen Orte, die an die Vergangenheit erinnern und setzten sich mit diesen auf unterschiedliche Weise auseinander. Dabei sind vielfältige Produkte entstanden, die der Lebenswelt der Schüler*innen entsprechen und einen Blick auf die Geschichte aus heutiger Sicht eröffnen. Dazu zählen ein Podcast, ein Slider, eine Collage, 360-Grad-Panoramen sowie ein KI-gestütztes Musikvideo.
In einem virtuellen Museum können Sie sich die Ergebnisse des Projekts „Spurensuche“ anschauen.
Verschiedene Thüringer Webangebote
Jüdisches Leben in Thüringen
Hinweise für die Beschäftigung mit der Thematik in Projekten und im Unterricht
Jüdisches Leben hat in Thüringen eine lange Tradition. Mit dem Themenjahr "900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen" im Jahr 2021 wurde die feste Verankerung im Land insbesondere die Erinnerungskultur an die Verfolgung und Ermordung der Juden in der Bildungslandschaft in den Fokus gerückt. Schulen aller Schularten wurden ermutigt, sowohl viele Jahrhunderte zurückreichende Zeugnisse in der Neuzeit zu erkunden als sich auch mit der Shoa und mit den heutigen politischen Strömungen auseinanderzusetzen. Ergebnisse und Resultate von Schüler*innen aus den Beschäftigungen mit dem Thema konnten und können im Staatlichen Schulamt Nordthüringen beim regionalen Schülerwettbewerb „Demokratie gestalten, aber wie“ im jeweiligen Schuljahr eingereicht werden.
Zahlreiche Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Pädagog*innen und Interessierte fanden im Rahmen des Themenjahrs statt, auf denen auch neue Forschungsergebnisse vorgestellt wurden. Für Pädagog*innen könnte beispielsweise die Studie vom Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment (ZWST e.V.) interessant sein (siehe Studie „Antisemitismus im Kontext Schule“).
Das Themenjahr hat ebenfalls die nachhaltige, projektorientierte und unterrichtsbezogene Beschäftigung angestoßen. Viele (neue) Themen für Seminarfacharbeiten und Projektarbeiten haben sich aufgetan. Jüdische Zeugnisse sind für die Weiterarbeit nicht nur in unserem Schulamtsbereich zu besichtigen, sondern auch in anderen Thüringer Landkreisen zu entdecken.
Veröffentlichungen zum Themenjahr im Thüringer Schulportal
Orte, Personen und Chroniken jüdischen Lebens in Thüringen (aus dem Projekt "MENORA | Jüdisches Leben in Thüringen")
Ergebnisse des Bildungsprojektes "Jüdisches Leben erfahren" der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Die Ansprechpartnerin Jessica Kellner steht Ihnen gerne zur Verfügung.
Zum Anne Frank Tag 2023

Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus rund um Anne Franks Geburtstag seit 2017
Auch 2023 findet wieder am 12. Juni der bundesweite Anne Frank Tag statt. Dieser steht unter dem Thema „Ideale“.
Der 12. Juni war der Geburtstag Anne Franks und anlässlich ihres 13. Geburtstags bekam sie ihr Tagebuch geschenkt, welches bis heute ein wichtiges Zeugnis nationalsozialistischer Verbrechen und jüdischen Lebens zur Zeit des Holocausts ist und von zahlreichen Schulklassen im Deutschunterricht gelesen wird.
Der Anne Frank Tag ist ein Aktionstag, der in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum gestaltet wird und an dem sich Menschen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung einsetzen sollen. Zu diesem Zweck stellt das Anne Frank Zentrum zahlreiche kostenfreie digitale und gedruckte Lernmaterialien zur Verfügung, die schulische Aktionen und Projekte unterstützen sollen.
Die Webseite zum Anne Frank Tag hält auch das Lernmaterial der Projektpartner von "Meet a Jew" bereit. In drei Video-Porträts sprechen die jungen Jüd*innen Joelle, Jessi und Igor sehr persönlich über Themen wie Freundschaft, Familie oder auch Antisemitismus. Außerdem beantworten sie häufig gestellte Fragen zum Judentum. Die zugehörigen Arbeitsblätter eignen sich für den Unterricht sowie zur Vor- und Nachbereitung von Begegnungen mit den jungen Erwachsenen von »Meet a Jew«.
Alle Lernmaterialien finden sich auf der Webseite zum Anne Frank Tag.
Anne Frank Botschafter*innen
Das Anne Frank Zentrum Berlin bietet jedes Jahr interessierten Jugendlichen ab 16 Jahren, die sich für die Demokratie und gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung engagieren möchten, die Möglichkeit, sich zu Anne Frank Botschafter*innen ausbilden zu lassen. Dazu findet vom 22. bis 25.06.2023 in Berlin ein 4-tägiges Seminar statt. In diesem lernen die Jugendlichen, wie sie eigene Projekte entwickeln und vor Ort durchführen können. Die Teilnahme an diesem Seminar kostet 40 Euro. Reisekosten und Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden vom Anne Frank Zentrum übernommen.
Thüringer Gedenkbuch für die ermordeten Jüdinnen und Juden online
Das deutschlandweit erste Jugendmagazin zum jüdischen Leben im Festjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen “ erscheint.
Über 6.000 Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft lebten zur Zeit des Nationalsozialismus in Thüringen. Sie alle erlitten an ihren Wohnorten eine sich steigernde Ausgrenzung, wurden Opfer von Demütigung, Raub und Gewalt. Nach vollkommener Entrechtung und nicht selten auch KZ-Haft folgte für viele von ihnen die Deportation in die Vernichtungslager im Osten. Nicht wenige wählten den Selbstmord, um sich dem immer unerträglicher werdenden Verfolgungsdruck zu entziehen. Mehr als 2.000 Personen fielen der antisemitischen Verfolgung und Vernichtung zum Opfer. Diesen Menschen ist das Thüringer Gedenkbuch für die ermordeten Jüdinnen und Juden gewidmet. Es nennt alle bisher bekannten Opfer der antisemitischen Verfolgung und Vernichtung in Thüringen bei ihrem Namen und berichtet von ihrem Schicksal. Das Gedenkbuch nutzt die Daten des Bundesarchivs, die gemeinsam mit lokalen Forscher*innen zur jüdischen Geschichte in Thüringen überprüft und ergänzt wurden. Es stellt damit eine zentrale Quelle dar, um über Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden in Thüringen aufzuklären. Bildungsprojekte vor Ort können das Gedenkbuch nutzen, um sich mit dem Schicksal von Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft in ihrer Nachbarschaft auseinanderzusetzen.
Karte mit Informationen zum Thüringer Gedenkbuch (PDF, nicht barrierefrei, 194 kB)

Bilderkarten zur Gegenwart und Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland
In Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn hat das jüdische Museum in Frankfurt am Main eine Sammlung von 34 interaktiven Karten mit kurzen Erklärungen und Vorschlägen für den Unterricht entwickelt, die sich mit dem jüdischen Leben in Deutschland beschäftigen. Die Karten eignen sich für den Einsatz im literarisch-musisch-ästhetischen und in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern ab der Klassenstufe 9. Alle allgemeinbildenden Schulen im Schulamtsbereich Nordthüringen (außer Grundschulen) haben bereits eine Box mit den Bilderkarten (Quelle: Levy, Manfred u. Schilling, Klaus (2022): Bilderkarten zur Gegenwart und Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland. Unterrichtsmaterial für die UNESCO-Projektschulen mit Fotografien von Rafael Herlich u.a., 3. Auflage, Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission.) bekommen.
Bei Interesse an weiteren Exemplaren besuchen Sie bitte die Internetseite der Deutschen UNESCO-Kommission.

#every name counts – Eine Initiative der Arolsen Archives
#everynamecounts ist eine Initiative der Arolsen Archives – mit dem Ziel den Verfolgten des Nationalsozialismus ein digitales Denkmal zu errichten. Damit auch zukünftige Generationen sich an die Namen und Identitäten der Opfer erinnern können. Es geht zudem um unsere heutige Gesellschaft. Denn der Blick zurück zeigt uns, wohin Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus führen.
Dieses Projekt ist ein Crowdsourcing-Projekt, bei dem Freiwillige die Namen, Geburtsorte und andere Informationen von historischen Dokumenten über die Opfer des Nationalsozialismus ins Digitale übertragen. Jeder kann daran teilnehmen und dabei helfen, das digitale Archiv zu erweitern.
Wenn Sie an diesem Projekt Interesse haben, können Sie sich auf der Internetseite der Arolsen Archives über die weiteren Schritte informieren.
Webseite zum Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“
Weitere Informationen Fahrten zu Lern- und Gedenkorten (Webseite des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport)
Literaturhinweis: Israel Schwierz- Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen (Webseite der Thüringer Landeszentrale für Politische Bildung)
Wettbewerbe im Themenfeld -Politische Bildung-

Charlotte-Figulla-Preis 2023 – Der Schüler*innen- und Jugendwettbewerb für Weltoffenheit und Toleranz
Der diesjährige thüringenweite Charlotte-Figulla-Preis steht unter dem Motto „Protest“ und soll zur Auseinandersetzung mit den Themen Demokratie, Gesellschaft und Mitbestimmung anregen. Teilnehmen an diesem Wettbewerb können alle Schüler*innen ab der 7. Klasse bzw. ab 13 Jahren. Jede Form der Auseinandersetzung mit dem Thema ist erlaubt. Das heißt, es darf gemalt, gebastelt, geschrieben und gefilmt werden. Die Beiträge können einzeln oder als Klasse eingereicht werden. Voraussetzung ist, dass die Beiträge mit Namen und einer Anschrift der Beteiligten versehen sind, bisher noch nicht veröffentlicht wurden und die Schüler*innen im Besitz aller Rechte sind.
Der Wettbewerb wird durch das Collegium Europaeum Jenese (CEJ), das Jugendparlament Jena, die Kindersprachbücke Jena e.V. (KSB) und die Koordinierungs- und Kontaktstelle im Jenaer Stadtprogramm gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz (KoKont) unterstützt.
Einsendeschluss ist der 09.07.2023
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite von KoKont Jena.

Schulquizduell „Deutschland International“
Von Mitte Januar an bis Ende Juni 2023 haben alle Schüler*innen der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ab Klasse 8 die Möglichkeit, an dem Schulquizduell „Deutschland International“ teilzunehmen. Im Rahmen einer Unterrichtsstunde wird das Wissen über Migration, Integration, Antirassismus, Rechtsradikalismus und jüdisches Leben in Deutschland getestet. Dabei treten immer zwei verschiedene Schulen gegeneinander an. Für die Gewinnerklassen besteht im Anschluss aller Quizduelle die Möglichkeit, tolle Sachpreise zu gewinnen. Organisiert wird das Projekt von Bürger Europas e.V. mit Unterstützung der Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan.

Ausleihmöglichkeiten von Materialien
Plakatausstellungen
Die nachfolgend aufgeführten Plakatausstellungen sowie der "Luther-Koffer" und die jahresaktuelle Plakatausstellung zum Anne Frank Tag können über das Staatliche Schulamt Nordthüringen an interessierte Schulen ausgeliehen werden.
Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport unterstützt weiterhin Schulprojekte hierbei, zum Beispiel bei Zeitzeugenveranstaltungen mit bis zu 500 Euro je Schule. Der Antrag ist online abrufbar.
Wenden Sie sich bei Interesse an einer Ausleihe für den Einsatz in der Schule direkt an:
Jessica Kellner
Referentin für kulturelle und politische Bildung
Telefon +49 36074 37565
E-Mail.
Der Kalte Krieg. Ursachen, Geschichte, Folgen
Die Ausstellung ist als unterrichtsbegleitendes Lernmaterial zur Nutzung im Unterricht geeignet. Sie stellt in 22 Plakat-Tafeln (Format DIN A1) die wesentlichen Ursachen und Folgen der Nachkriegspolitik in Deutschland zwischen 1945 und 1991 dar.
Mit ihren Texten, über 160 zeithistorischen Fotos und Dokumenten sowie QR-Codes, die zu Filmdokumenten im Internet verlinken, wird die Ausstellung zu einem Panorama des Kalten Krieges, der als globale Systemkonkurrenz die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte.

Voll der Osten. Leben in der DDR
Die Fotoausstellung ist als unterrichtsbegleitendes Lernmaterial zu den Themenbereichen Demokratiepädagogik/ DDR-Geschichte/ Aufarbeitung SED-Diktatur in hervorragender Weise geeignet. Sie dokumentiert in 20 Plakattafeln im Poster-Set Format DIN A1 mittels eindrucksvoller Schwarz-Weiß-Bilder des Fotografen Harald Hauswald Ausschnitte aus dem Lebensalltag in der ehemaligen DDR. Darüber hinaus stehen als weiterführendes Material 18 Videointerviews bereit, in denen der Fotograf darüber berichtet, wie das jeweils zentrale Foto einer jeden Tafel entstanden ist. Diese Videos können Besitzer von internetfähigen Mobiltelefonen per QR-Code direkt in der Ausstellung abrufen.

Der Weg zur deutschen Einheit
Die Ausstellung besteht aus 20 Plakaten A1. Die Ausstellungstexte sowie über 150 Fotos und Faksimiles beschreiben, wie die Friedliche Revolution in der DDR die Frage der deutschen Einheit auf die Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik setzte. Die Schau widmet sich dabei gleichermaßen der innerdeutschen Entwicklung wie den diplomatischen Verhandlungen, die den Weg zur Wiedervereinigung im Einvernehmen mit den europäischen Nachbarn sowie den USA ermöglichte.

Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19
Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19 setzt die Forderung nach einem Gegenwartsbezug historisch-politischer Bildungsarbeit konsequent um. Prägnante Texte, ca. 140 historische Fotos und Faksimiles sowie multimediale Begleitangebote regen dazu an, sich mit der Macht von Gefühlen in Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen. Gefühle, so die These, waren Motor politischer und gesellschaftlicher Reform- und Demokratisierungsprozesse. Aber sie waren stets auch Gegenstand politischer Instrumentalisierung und Manipulation, besonders seitens der politischen Extreme des 20. Jahrhunderts. Die 22 Tafeln umfassende Schau steht als Poster-Set im Format DIN A1 zur Verfügung.

Postsowjetische Lebenswelten. Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus
Das Ende der Sowjetunion im Dezember 1991 ist Ausgangspunkt der Ausstellung. Sie widmet sich dem historischen Wandel, den die 15 Nachfolgestaaten seitdem durchlaufen haben. Geographisch reicht der Blick von Osteuropa über den Kaukasus bis nach Zentralasien. Gemeinsamkeiten, die den Alltag dieser Gesellschaften vor allem in den 1990er Jahren prägten, werden dargestellt. Auch thematisiert sind der Raubzug der Mafia, die Selbstbereicherung früherer Funktionäre, die das Staatseigentum privatisierten, ethnische Konflikte und regionalen Kriege. Es wird gezeigt, wie mit Geschichte, aber auch mit Religion Politik gemacht wird, wie der demokratische Aufbruch gelang, aber auch wie neue Autokratien entstanden.
Informationen zur Plakatausstellung „Postsowjetische Lebenswelten" auf der Projektwebseite der Bundesstiftung Aufarbeitung

Leseland DDR
Die Plakatausstellung im Format DIN A1 ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte der SED-Diktatur. 20 Plakate laden zu einer Zeitreise in die ehemalige DDR ein, deren Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Politisch unerwünschte Literatur war in Bibliotheken fast nicht zugänglich. Post und Reisende wurden nach westlichen Publikationen gefilzt. Leseland DDR erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten.
Informationen zur Plakatausstellung „Leseland DDR“ auf der Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung

17. Juni kompakt (2023)
Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 jährt sich 2023 zum 70. Mal. An diesem Tag gingen im Osten Deutschlands über eine Millionen Menschen auf die Straße. Aus einem sozialen Arbeiterprotest wird ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasst. Allein das Eingreifen des sowjetischen Militärs sichert die kommunistische Diktatur in der DDR. Ein interessantes und historisch bedeutsames Datum der deutschen Demokratiegeschichte. Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung fasst die Geschichte auf sechs Tafeln im Format A1 kompakt zusammen. Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und leicht verständliche Texte zeichnen die Ereignisse um den 17. Juni nach.

„Auf gut Teutsch" - Luther und die deutsche Sprache

Mit diesem Material von Klasse 3 bis 7 wird die Bedeutung der Reformation für die Entwicklung der deutschen Sprache veranschaulicht und die Bedeutung von Sprache und Sprechfähigkeit für jeden einzelnen Menschen veranschaulicht. Es ist für einzelne Unterrichtsstunden geeignet, auch für Projektwochen oder den Einsatz im außerschulischen Bereich. Es wurde darauf geachtet, Schüler mit Migrationshintergrund einzubeziehen und deren Erfahrungen zu nutzen.
Die Materialien bedienen sich der neuen Medien, möchten aber auch die ganzheitliche Wahrnehmung fördern. Daher gibt es eine digitale Sammlung "Auf gut Teutsch - Luther und die deutsche Sprache" im Thüringer Schulportal und den ausleihbaren „Luther-Koffer“ im Schulamt.
Der „Luther-Koffer“ beinhaltet einen „Fünffachen Denckring der Teutschen Sprache“ nach Georg Philipp Harsdörffer, ein Holzpuzzle „Redewendungen“, ein Holzpuzzle „Ein guter Redner“, einen Setzkasten „Übersetzung“, die Handpuppen Fuchs, Rabe, Stadtmaus und Feldmaus, eine Wachstafel und einen Griffel, Schreibfedern (Gänsefeder und Redisfeder), ein Fässchen Tinte, ein laminiertes Handbuch mit allen Arbeitsblättern als Kopiervorlage, je eine DVD mit Einführungsfilm und Film zur Sprechwerkstatt einen USB-Stick und eine DVD mit allen digital verfügbaren Materialien „Auf gut Teutsch - Luther und die deutsche Sprache“.
Plakatausstellungen zum Anne Frank Tag

Der Anne Frank Tag findet seit 2017 jedes Jahr rund um Anne Franks Geburtstag, dem 12. Juni, statt. Er soll Schüler*innen und Lehrer*innen dazu anregen, sich mit der Geschichte von Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus sowie mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in der Gegenwart zu befassen. Dazu erscheint jedes Jahr eine thematisch neue Plakatausstellung im A0-Format mit Begleitmaterialien. Bei Interesse können nachfolgende Ausstellungen mit den entsprechenden Materialien beim Staatlichen Schulamt Nordthüringen ausgeliehen werden:
- „Blick auf die Geschichte" 2021
Die Ausstellung erzählt auf sieben großformatigen Plakaten die Lebensgeschichte von Anne Frank anhand von historischen Fotografien.
Zur digitalen Ausstellung 2021 auf der Webseite des Anne Frank Zentrums.
- „Freundschaft“ 2022
Diese Ausstellung zeigt das Leben von Anne Frank im Zeitkontext des Nationalsozialismus in sieben Kapiteln mit zahlreichen Bildern.
Zur digitalen Ausstellung 2022 auf der Webseite des Anne Frank Zentrums.
- „Ideale“ 2023
Auf sieben großformatigen Plakaten, die sowohl gedruckt als auch online erhältlich sind, werden die Lebensgeschichten von Anne Frank und Lin Jaldati mit Hilfe historischer Fotografien erzählt. Man erfährt außerdem von Victor Kugler, einem Büroangestellten der Familie Frank, der sich in Lebensgefahr begab, um seine jüdischen Freund*innen zu retten. Die Ausstellung und ihre Begleitmaterialen sollen zur Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Idealen anregen. Zudem sind in diesem Jahr erstmals die Texte zur Plakatausstellung in leichter Sprache Deutsch sowie auf Ukrainisch und Arabisch verfügbar.
Zur digitalen Ausstellung 2023 auf der Webseite des Anne Frank Zentrums.