Demokratiebildung
Demokratie braucht mündige Bürger*innen und eine starke Zivilgesellschaft.
Täglich wird deutlich, dass aufgrund zunehmender Verächtlichmachungen von Demokratie und Menschenrechten sowie Erscheinungen von Antisemitismus, Rassismus, Extremismen und Vorurteilen, grundlegende gesellschaftliche Werte wie Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Angesichts dieser sich verändernden Lebenswelt, sind möglicherweise klare Antworten auf komplexe Zusammenhänge nicht einfach zu finden. Die Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe in Thüringer Schulen trägt wesentlich zur Stärkung demokratischer Prinzipien bei. Das Staatliche Schulamt Nordthüringen unterstützt Schulen und Lehrkräfte mit differenzierten Angeboten und Fortbildungen, die sich an aktuellen Bedarfen orientieren.

Aktuelle Angebote und Veranstaltungshinweise
Onlinekurs Lernen durch Engagement (LdE)
Ab sofort ist für alle Thüringer Lehrkräfte das kostenfreie Web Based Training (WBT) der LdE-Stiftung zugänglich.
Schülermitwirkung
Der Thüringer Landtag hat 2019 das Thüringer Gesetz zur Weiterentwicklung des Schulwesens beschlossen. Mit diesem Gesetz wurde insbesondere das Thüringer Schulgesetz (PDF) novelliert, so auch im § 28 das Mitbestimmungsrecht in Schule.
Das Staatliche Schulamt Nordthüringen unterstützt bei der Umsetzung:
- … die Schulen mit konkreten Abrufangeboten des Schulpsychologischen Dienstes: „Der Klassenrat im Schulalltag – Einführung“ und „Schülern eine Stimme geben – Ein Tag für Schülervertreter“ (Abrufangebote des Schulpsychologischen Dienstes (PDF, nicht barrierefrei, 472 kB))
- … die Schülersprecher*innen-Wahlen der Schularten Regelschule, Thüringer Gemeinschaftsschule, Förderschule, Gymnasium und Berufsbildende Schule. Die letzte Wahl fand zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 statt. Die gewählten Schülervertreter*innen können im Schulamt nachgefragt werden
… die Kreisschülersprecher*innen-Wahl der genannten Schularten der Landkreise. Entsprechend der Infektionsschutzerfordernisse fand am 6. Januar 2021 eine Onlinekonferenz statt, bei der die Kreisschülersprecher*innen der Schularten gewählt wurden. Die gewählten Vertreter*innen können im Schulamt nachgefragt werden. Weitere Informationen zur Landesschülervertretung (Webseite der Landesschülervertretung Thüringen).
- … die regionalen Jugendhilfeausschüsse, indem es die Wahl der beratenden Mitglieder der Gruppe der Schüler*innen begleitet. Die letzte Wahl fand zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 statt. Die aktuell gewählten Jugendhilfeausschuss-Vertreter*innen können im Schulamt nachgefragt werden.
- … die Partnerschaften für Demokratie und damit verbundenen Jugendforen, indem der Kontakt zur jeweiligen Einrichtung hergestellt wird.
Unterstützung bei unterrichtsbegleitenden und außerunterrichtlichen schulischen Vorhaben
Vorhaben am Lernort Schule unterstützt das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) gegebenenfalls finanziell.
Die Beantragung (Webseite des TMBJS: Hinweise zur Unterstützung von unterrichtsbegleitenden und außerunterrichtlichen schulischen Vorhaben am Lernort Schule) erfolgt schriftlich mit dem Formular „Antrag auf Unterstützung von unterrichtsbegleitenden und außerunterrichtlichen schulischen Vorhaben am Lernort Schule“.
Lernen durch Engagement (LdE) - Schule als Lernort für Demokratie
„Man lernt nicht aus Erfahrung, sondern aus dem Nachdenken über die Erfahrung.“
John Dewey
In der Schule erwerben die Schüler*innen zumeist in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern relevantes Wissen über Demokratie. Sich zu beteiligen und sich in der näheren Umgebung für andere Menschen aktiv zu engagieren gehört aber auch zur Schulbildung und sollte in allen Fächern zur Anwendung kommen. LdE leistet einen wichtigen Beitrag dazu. LdE ist flexibel an die Ausgangssituation der Schule, die Interessen der Kinder und die realen Bedarfe in Stadtteil oder Gemeinde anpassbar. Es kann zu den unterschiedlichsten Lehrplaninhalten umgesetzt werden. Die Erfahrungen der Schüler*innen werden im Prozess des Engagements regelmäßig reflektiert. Es findet abschließend immer eine Würdigung ihrer Ergebnisse statt.
Was unterscheidet Lernen durch Engagement von anderen Lehr- und Lernformen?
„Wer früh demokratische Selbstwirksamkeit erfährt, wird sich mit höherer Wahrscheinlichkeit auch später an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen.“
Heinz Reinders
Für Schüler*innen:
- Individuell: Perspektivübernahme, Empathie und Selbstwirksamkeit erleben
- Demokratische Werte und Partizipationsfähigkeit erfahren
- Sich als Klasse/Gruppe gemeinsam im Stadtteil oder der Gemeinde für andere Menschen engagieren
- Engagement mit fachlichem Lernen im Unterricht planen und durchführen
- Würdigender Abschluss des Engagement-Projektes
Für die Schule:
- Schule ist demokratischer Erfahrungsraum: fächerübergreifend, partizipativ, nachhaltig
- Handlungsorientierte Lernkultur: verständnisintensiv, sinnstiftend, gesellschaftlich relevant
- Netzwerkarbeit: bundesweiter Austausch mit LdE-Schulen
Wie unterstützt das Staatliche Schulamt Nordthüringen Lernen durch Engagement?
„Mut zeigen und neue Wege beschreiten.“
Anna Mauz, Markus Gloe
Mit dem Beginn des Schuljahres 2021/2022 startet eine Landesinitiative in Thüringen, die selbstverständlich auch vom Schulamt Nordthüringen mitgestaltet wird. In diesem Schuljahr gibt es zahlreiche Fortbildungen zur Etablierung der Lernform LdE. Alle Landkreise und alle Schulen des SSA NT werden somit angeregt, sich mit der Umsetzung von LdE zu beschäftigen und damit verbunden den Erfahrungsraum Schule neu zu denken.
Sind Sie an LdE interessiert, möchten sich beraten lassen oder sich zum Thema LdE fortbilden? Wenden Sie sich an die Ansprechpartnerin Konstanze Erben am Staatlichen Schulamt Nordthüringen.
Informationen zu LdE im Thüringer Schulportal
Informationen zum Netzwerk LdE
Informationen zu LdE in den MINT-Fächern
Informationen zum Schulpreis LdE

Anregungen und Beispiele für den Schulalltag
Partnerschaften für Demokratie in den Regionen

Durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit werden in Thüringen kreisfreie Städte sowie Landkreise unterstützt, „Partnerschaften für Demokratie“ als strukturell angelegte regionale Bündnisse aufzubauen. In diesen „Partnerschaften für Demokratie“ kommen die Verantwortlichen aus den Kommunen und der Verwaltung sowie Aktive aus der Zivilgesellschaft zusammen und entwickeln gemeinsam eine auf die lokale Situation abgestimmte Strategie.
Als langfristig angelegtes Kooperations- und Unterstützungsnetzwerk bildet den Kern einer Partnerschaft die Förderung und Stärkung einer lebendigen, vielfältigen und offenen Demokratie durch aktive Kooperationen von Politik, Verwaltung, Organisationen, Institutionen und Zivilgesellschaft. In diesem Zusammenhang sind auch schulische Demokatieprojekte in den Regionen förderfähig.
Die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Eichsfeld informiert:
Das Einreichen von Förderanträgen für das Jahr 2023 ist ab sofort möglich.
In diesem Jahr gibt es für Großprojektanträge ab 1.000 € feste Antragsfristen:
Abgabe des fertigen Antrags: 2. Februar. Sitzung Begleitausschuss: 9. Februar
Abgabe des fertigen Antrags: 11. April. Sitzung Begleitausschuss: 25. April
Abgabe des fertigen Antrags: 29. August. Sitzung Begleitausschuss: 12. September
Für Miniprojektanträge bis 1.000 € gibt es keine Fristen.
Wettbewerbe im Themenfeld -Demokratiebildung-
Jugend debattiert

Jugend debattiert bietet ab Klassenstufe 5 Impulse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Jugend debattiert stellt ein systematisches Curriculum mit Übungen zur Aktivierung aller Schüler*innen, zielgruppengerechtes, praxisnahes Lehrmaterial und schulart- bzw. länderübergreifende sowie bundesweite Vernetzung bereit. Zudem bietet das Projekt gute Möglichkeiten auch über den Unterricht hinaus in vielfältiger Weise genutzt zu werden, z. B. im Rahmen von Wettbewerb, Rhetorik-AG, Debattierclub oder Schülermitbestimmung.
Das Staatliche Schulamt Nordthüringen unterstützt thematische Fortbildungen und die Vernetzung von Schulen zur Bildung von Schulverbünden für den Wettbewerb.
Bei schulischem Interesse an Aufbau- oder Basisschulungen melden Sie sich bitte bei den unten genannten zuständigen Koordinatorinnen.
Landeskoordinatorin für Jugend debattiert
Iris König
Lobdeburgschule Jena, Staatliche Gemeinschaftsschule
Unter der Lobdeburg 4
07747 Jena
Telefon +49 3641331148 (über Schule)
Regionalkoordinatorin für das Projekt und den Wettbewerb „Jugend debattiert“ im Schulamtsbereich Nordthüringen
Renate Hesse
Staatliches Gymnasium "Wilhelm von Humboldt" Nordhausen
Domstraße 15
99734 Nordhausen
E-Mail
Demokratie und Schule in Thüringen
Im Rahmen der Werkstatt werden Schulprojekte gelebter Demokratie, wie zum Beispiel zu den Themen Mitbestimmung, historisch-politisches Lernen, Lebenswelt und Ökologie, Verantwortung in der Pandemie vorgestellt.
Koordinator
Thomas Roschke
Telefon: +49 361 573432039
E-Mail
